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reisetext

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Donnerstag, 26. Januar 2012

auf nach Luxor...

Der Flug von Leipzig nach Luxor ging reibungslos vorüber.
Dort angekommen fuhren wir mit dem Bus direkt zum Schiff und sahen somit, da es schon dunkel war, diese Tempelanlage zuerst...herrlich...



Am Morgen ging es nach Luxor in den Tempel.

Unter Amenophis III. (18. Dynastie, etwa 1400 v. Chr) entsteht südlich von Karnak ein weiterer großer Tempel zu Ehren der thebanischen Göttertrinität Amun, Mut und Chons: der Luxor Tempel. Genau wir Karnak wird er über Generationen im Neuen Reich erweitert, beinahe jede Baugeneration übertrifft die vorherige in ihren Ausmaßen. Auch hier übertrumpft Ramses II. mit einem riesigen ersten Pylon seine Vorgänger: 65 m breit und - wie immer - geschmückt mit den üblichen Szenen aus der Schlacht von Kadesh: Ramses prescht im Streitwagen in die Mitte seiner Feinde und vernichtet sie oder schlägt sie in die Flucht.

Vor dem Pylon steht noch einer der beiden großen Obelisken, der andere wurde 1836 als Geschenk nach Frankreich gebracht und befindet sich seitdem auf der Place de la Concorde in Paris. Von den sechs großen Pharaonenstatuen Ramses II. vor dem Pylon ist nur noch eine stehende und zwei sitzende Figuren erhalten.

Luxor Tempel mit Moschee Abu al HaggagIm 19. Jhd. wurde auf dem wohl ziemlich vergessenen Ruinenfeld des Luxor-Tempels die Moschee des Abu al Haggag erbaut. Dieser “Heilige” wird auch heute noch sehr verehrt. Grabungen sind somit aus religiösen Gründen unter diesem Teil bis heute kaum möglich. Auf dem Foto rechts ist übrigens zu sehen, bis zu welcher Höhe der Luxortempel damals verschüttet war, die erkennbare Tür lag auf diesem Niveau.

So ragt heute die Moschee in den Kolonnadenhof Ramses II. hinein und nimmt fast ein Viertel seiner Grundfläche ein. Interessant hier die Kapelle von Hatschepsut, sie war der thebanischen Göttertrias Amun, Mut und Chons geweiht.

An der Südwestwand des zweiten Pylons findet man ein interessantes Relief: es zeigt einen flaggengeschmückten Pylon und beweist somit, daß in den typischen Vertiefungen, die noch heute zu sehen sind, Fahnenmasten standen. Auch auf dem obigen Bild vom ersten Pylon von Luxor sind diese Einkerbungen deutlich zu sehen.

Nach dem zweiten Pylon betritt man einen mächtigen Säulengang, den schon Amenophis vor dem eigentlichen damaligen Tempel errichten ließ. Die Architrave lagern noch heute auf den fast 16 m hohen Papyrussäulen. An seinem Eingang befinden sich mehrere mächtige sitzende Statuen Ramses II. An der westlichen Außenwand sieht man ein ebenfalls sehr wichtiges Relief: es Luxor Tempel - Säulengang mit Sitzfiguren Rames II.zeigt, wie am Opetfest die Götter des Tempels von Karnak in ihren Barken auf dem Nil nach Luxor fahren. Sie besuchen die dortigen Götter und reisen einige Tage später wieder zurück. Die ganze Szene ist belebt durch jubelndes Volk, zu dem neben den Priestern auch Tänzerinnen und Musikanten, aber auch negroide Menschen (Besucher, Sklaven?) zu sehen sind.

Von hier aus betritt man den zweiten Hof, der  ebenfalls zweireihig mit Säulen umgeben ist. Er öffnet sich zu der Vorhalle des eigentlichen Tempels, dessen Decke von 4x8 Papyrusbündelsäulen getragen wurde. Von der Vorhalle kommt man in den Vorsaal :-), der in römischer Zeit unter Diocletian zu einem römischen Tempel umgebaut wurde. Die ursprünglich acht Säulen wurden dabei entfernt. Luxor Tempel Säulengang mit Statue Ramses II.Nur noch durch einen kleinen Saal und man steht nun endlich im Allerheiligsten des Tempels, dessen heutige Form auf Alexander den Großen (!) zurückgeht. Er scheute nicht davor zurück, zur Legitimierung seiner Herrschaft die Bilder der alten Ägypter zu verwenden: Alexander wird dargestellt bei kultischen Handlungen und wird schließlich durch Amun gekrönt. Die Seitenwände sind mit Opferriten bedeckt.

Nicht verpassen darf der Bildunghungrige nun noch ein wichtiges Relief, daß sich im sogenannten Geburtsraum östlich des Allerheiligsten befindet. Dieses Relief zeigt die Schöpfung zweier Knaben (Amenophis und seines Ka - seiner Seele) auf einer Töpferscheibe. Gott Thot kündigt in der mittleren Reihe der Mutter Amenophis, Mutemweje die Geburt eines Sohnes an. Mutemweje gebiert Amenophis und Amun nimmt den Knaben in den Arm. Sofort erkennt man die Herkunft der christlichen Weihnachtsgeschichte aus diesem altägyptischen Legendenmaterial. Hans-Günther Semsek schreibt in seinem Dumont-Kunstreiseführer: “Gott Amun hat die Königin ausgewählt, seinen Sohn zu gebären. Er schickt Thot zu ihr und läßt ihr die frohe Botschaft überbringen. Chnum formt derweil das Ebenbild des Gottes auf der Töpferscheibe. Unter dem Schutz der Götter kommt das Kind zur Welt, wird von Ammen gestillt und dem Schöpfer präsentiert, der den Knaben als Sohn anerkennt und zum König krönt. Hier liegt der Kern der göttlichen Natur des Pharao”.

die Bilder sprechen für sich...












...wenn ich heute diese Bilder sehe, kommen ganz besondere Grfühle bei mir auf, die Größe und Gewaltigkeit dieser Anlage wird mich immer wieder begeistern...

lasst es wirken und kommt bei dem nächsten Bericht wieder...